„Generationengerechtes Wohnen im Quartier“

Generationengerechtigkeit als Ziel

Wohnungsunternehmen und Kommunen handeln generationengerecht, wenn die Verantwortlichen in der Politik, in der Kommunalverwaltung, in den Wohnungsunternehmen sowie in der Zivilgesellschaft, sich der Wirkungen ihres Handelns für das Quartier bewusst sind, dieses in allen Handlungsfeldern angemessen berücksichtigen und so die Rahmenbedingungen vor Ort aktiv und umfassend generationengerecht gestalten.

Generationengerechtes Wohnen im Quartier bedeutet also, alle Zielgruppen und ihre Bedarfe im Quartier - in dem sie jetzt oder ggf. in Zukunft leben wollen - in den Blick zu nehmen und entsprechende Ausrichtungen zu fördern und entsprechende Angebote zu sichern oder zu schaffen.

Hierzu haben die Projektpartner einen Kriterienkatalog zum Generationengerechten Wohnen im Quartier entwickelt. 

Ein generationengerechtes Quartier zeichnet sich u. a. dadurch aus, dass

  • es eine selbstständige Lebensführung aller Generationen ermöglicht,
  • eine gute soziale Infrastruktur und Einrichtungen zur Deckung des täglichen Bedarfs, der Gesundheitsvorsorge etc. vorhanden sind,
  • dem Bedürfnis nach Sicherheit und Sauberkeit entsprochen wird,
  • dort Menschen aller Generationen und Familienmodelle bedarfsgerecht mit möglichst hoher Lebensqualität wohnen können,
  • eine Wertschätzungskultur zwischen den Generationen besteht,
  • im Quartier ein den sozialen Erfordernissen entsprechend angemessener Anteil an preis- und belegungsgebundenen sowie generationengerechten Wohnungen gesichert oder geschaffen wird, der es auch wohnberechtigten Haushalten ermöglicht, in dem Quartier zu wohnen.

Der Prozess "Generationengerechtes Wohnen im Quartier“ ermöglicht den Wohnungsunternehmen in Kooperation mit den Kommunen mittels eines klar strukturierten Planungs- und Steuerungsprozesses den Weg zu einer generationengerechten Ausgestaltung der Wohnbestände, des Wohnumfeldes sowie der Infrastruktur. Beteiligt werden möglichst viele Akteure (Wirtschaft, Verbände, Kirchen, Vereine usw.) und die Bewohnerinnen und Bewohner im Quartier.

Der Prozess

„Generationengerechtes Wohnen im Quartier“ ist ein Planungs- und Steuerungsinstrument, das - durch Kooperation von Wohnungsunternehmen und Kommunen - eine Aufwertung von Quartieren und des Wohnungsbestandes ermöglicht.

Als erstes wird ein Vertrag zwischen Wohnungsunternehmen, Kommune und Verein Familiengerechte Kommune e.V. (operativer Träger des Instruments) – auf Augenhöhe –geschlossen und gemeinsam das Ziel des Projektes definiert.

Basierend auf einer Quartiersanalyse und der Herausarbeitung von Handlungsbedarfen, u.a. durch Workshops und Partizipationselementen, wird unter der Federführung des Wohnungsunternehmens ein „Integriertes Handlungskonzept Wohnen“ für ein vorher definiertes Quartier entwickelt. Akteure im Quartier werden eingebunden und profitieren ebenso.

Grafik: Übersicht Prozess

Zertifikat

Das Zertifikat „Generationengerechtes Wohnen im Quartier“ wird den Wohnungsunternehmen verliehen, die sich mit den Kommunen verpflichtet haben in ausgewählten Wohnquartieren generationengerechte Rahmenbedingungen zielgerichtet, verbindlich und nachhaltig zu schaffen und zu festigen.

Ministerin Scharrenbach überreichte am 08. November 2017 neun Wohnungsunternehmen aus der Pilotphase das Zertifikat „Generationengerechtes Wohnen im Quartier“.

„Wohnen schafft Heimat. Damit das gelingt, müssen generationengerechte Quartiere unterschiedliche Bedürfnisse der Bewohner berücksichtigen. Uns ist dabei besonders wichtig, dass dabei ein angemessener Anteil an bezahlbaren Wohnungen für alle Generationen und Bevölkerungsgruppen geschaffen und gesichert werden kann. Mit der Zertifizierung unterstützen wir richtungsweisende Konzepte für bezahlbare Wohnungen und Quartiere, in denen alle Generationen eine Heimat finden können“

Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Positiv hervorgehoben wurde von den begutachtenden Projektpartnern und den projektbeteiligten Wohnungsunternehmen die strukturierte und fundierte Auseinandersetzung mit dem Quartier anhand eines klar strukturierten Prozesses, die Kommunikation zwischen Wohnungsunternehmen und Kommune sowie weiteren Akteuren arrondiert durch die fachliche, thematische und professionelle externe Moderation aus Perspektive des Vereins Familiengerechte Kommune e.V. .

 

 

Netzwerktreffen

Fester Bestandteil des Projektes sind die regelmäßig stattfindenden Netzwerktreffen, bei denen neben fachlichen Inputs der Erfahrungsaustausch der teilnehmenden Wohnungsunternehmen und Kommunen im Vordergrund steht.

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